Bildhauer aus Harare, Simbabwe
Zweiteiliges Steinskulptur-Ensemble, Brown Serpentine, auf Holzsockel
Horn 1: 38 x 15 x 11 cm, Horn 2: 27 x 13 x 8,5 cm, Sockel in Holz: 50 x 20 x 14 cm
Provenienz: Godfrey Machinjili, Harare, Simbabwe 1993
Das Kunstwerk des Monats August 2021 von Godfrey Machinjili können Sie vom 19. September bis zum 28. November in der Ausstellung "Spirit Afrika - Malerei, Skulpturen und Fotografien aus fünf afrikanischen Ländern" im Museum Abtei Liesborn sehen. Das Museum mit einer reichen Sammlung aus dem ehemaligen Benediktiner-Kloster Liesborn zeigt 45 Kunstwerke aus der Sammlung Kunst Transit Berlin im Dialog mit Gemälden und Objekten des Museums. In einem weiteren Ausstellungsraum werden ausgewählte Reisefotografien von Michael Drechsler vorgestellt. Unter anderem fotografische Dokumente des Vodun-Festes in der ehemaligen Sklavenstadt Ouidah in Benin, biblische Bootsmalereien vom Viktoria-See und architektonische Spuren des deutschen Kolonialismus in Tansania.
Godfrey Machinjili war einer der talentiertesten Bildhauer der "Second Generation" in Zimbabwe. Wie sein Bruder Garison kommt Godfrey Machinjili schon als Jugendlicher mit der Bildhauerei in Berührung. Das technische Handwerk lernt er bei ihm, findet aber bald schon einen eigenen künstlerischen Weg.
In einem Gespräch mit Godfrey Machinjili wird spürbar, wie ernst es ihm mit dem Erhalt der bedrohten Natur auf dem afrikanischen Kontinent ist. Heute würde man ihn sicher einen Aktivisten nennen.
Lange redet er über seine Arbeit Endangered Species – Protect Rhinos und seine Motivation für die Umsetzung. Er erzählt, dass es in Simbabwe überwiegend Spitzmaulnashörner gibt, deren Stammesgeschichte viele Millionen Jahre zurückreicht.
Weil Armut, Korruption und Gesetzeslücken die skrupellose Trophäenjagd von Wilderern auf das teure begehrte Horn nicht verhindert haben, wollte er eine „Art Mahnmal“ schaffen. Achtsamkeit, ein Hang für unverfälschte Wahrnehmung und eine klare Bildsprache vereinen sich in der Skulptur des früh verstorbenen Godfrey Machinjili.
Autorin: Angelika Sommer