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(auch Odochameny)
Bildhauer
Geboren 1948 in Lira, Uganda
Lebt seit 1989 als freischaffender Künstler in Malaba, Uganda
Der afrikanische Bildhauer Odoch-Ameny hat mit seinen Skulpturen aus Holz, Stein und Eisen einen sehr eigenwilligen expressiven Stil geschaffen.
• 1968 - 1973 Kunststudium an der Makerere Universität bei Kampala, Uganda
• 1974 - 1983 Leiter des Department of Fine Arts am Obote College in Lira, Uganda
• 1984 - 1985 Assistent im Fach „Skulptur“ an der Makerere Art School der Makarere Universität, Uganda
• Mitte der 1980er Jahre Produktionsmanager in der Galerie African Heritage, Nairobi, Kenia
• Dozent am Kenya Science Teacher College
• 1988 - 1989 Künstlerstipendium in Oakland, Kalifornien, USA
Als Odoch-Ameny 1970 sein Kunststudium an der Makarere Universität in Uganda begann, löste bereits ein Jahr später Idi Amin durch einen Staatsstreich den bisherigen Präsidenten Obote ab und erklärte sich zum Präsidenten auf Lebenszeit. Die Folgezeit war gekennzeichnet durch Bürgerkrieg und wirtschaftlichen Ruin des vorher reichen Landes. Auch das Makarere College of Arts, an dem Odoch-Ameny später ein Jahr als Assistent tätig war, verfiel und wurde erst Ende der 80er Jahre wieder eröffnet. Das Fehlen staatlicher Anerkennung und Förderung der Künste und die große Armut in Uganda waren mit ein Grund für Ameny, nach Kenia und Kalifornien zu gehen und dort seine künstlerische Arbeit fortzusetzen. Wie schwer es ist, in Uganda als Künstler und Person wahrgenommen zu werden, formuliert er in einem Interview 1988: "Ich bin für Kunstsammler sehr im Verborgenen geblieben, weil ich in Uganda lebte, d. h. in einem Land, das für jedermann sehr schwer zu erreichen ist. Viele meiner Werke sind an Kunstsammler in Philadelphia, New York, Österreich, Australien gegangen, sie sind überall. Aber der Künstler ist nicht bekannt, sie haben nur den Namen des Künstlers, aber sie kamen nie in Kontakt mit mir." (zit. nach: Wegzeichen - Kunst aus Ostafrika)
Die frühen skulpturalen Arbeiten von Odoch-Ameny sind aus einem sehr weichen Holz. Sie zeichnen sich durch verschlungene Körper aus und betonen extrem die Gliedmaßen. Sie weisen eine Expressivität auf, die auch den ab Mitte der Achtziger Jahre bewegten Steinskulpturen eigen sind. Die sinnlich schwingenden Formen spielen mit dem Ausloten von Konkretion und Abstraktion und bieten dem Betrachter eine unerschöpfliche Anzahl von verschiedenen Blickperspektiven.
Seit Ende der Achtziger Jahre arbeitet der Künstler hauptsächlich in Metall. Schon an der Universität machte Odoch-Ameny zahlreiche Maschinenzeichnungen für seine Objektstudien. Seit der Weltausstellung in Vancouver interessieren ihn einerseits Themen aus der Welt der Technik wie "Transport und Kommunikation". So entstanden besonders seit Ende der 80er Jahre seine knapp ein Meter hohen Metall-Assemblagen, die aus Kolben, Ketten, Telefonhörern, Glocken und Schreibmaschinenteilen o. ä. zuammengesetzt sind. Daneben zeigt er Gestalten aus dem ostafrikanischen Alltag, Wasserträgerin, Schnitterin, Krieger oder auch Symbolfiguren wie den Hahn, das Wappentier Kenias.
Ausstellungen (Auswahl, soweit bekannt)
2011 - Kuona Trust, Nairobi, Kenia
2010 - Safaricom-Gallery, Nairobi, Kenia
2009 - „Murumbi Peace Memorial“, Nairobi City Park, Nairobi, Kenia
- „Ameny – Nnaggenda – Expedilo – Ong’esa – Mwebe – Kibbula“, National Museum of Kenya, Nairobi, Kenia
2000 - Museo Las Americas, Gruppenausstellung mit Edoga (Nigeria), Romuald Hazoumé (Benin), Eugenio Valdes Figuera, Santa Fé, Denver, USA, 27. 9. 2000
- "Kentaro and Friends. 14 internationale Künstler", Gallery Kentaro, Studen, Schweiz
1997 - Galerie 37, Museum für Völkerkunde, Frankfurt/Main
1996 - „Kunst aus Ostafrika“, Kunst Transit, Berlin, Deutschland, 2. 11. – 8. 12. 1996
1991 - „Wegzeichen. Neue Kunst aus Afrika“, Museum für Völkerkunde, Frankfurt/M., Deutschland
1985 - 1988 - Einzel- und Gruppenausstellungen in African Heritage Pan African Gallery und Gallery Watatu in Nairobi, Kenia
1978 - Einzelausstellung in der African Heritage Pan African Gallery, Nairobi, Kenia
- Agthe, Johanna, Wegzeichen – Signs. Kunst aus Ostafrika 1974 – 89 – Art from East Africa 1097 – 89, Museum für Völkerkunde, Frankfurt/Main 1990
- Kunstforum International, Bd. 122., Afrika – Iwalewa, Ruppichteroth 1993
- Giovanni Springmeier, Berlin
- Museum der Weltkulturen, Frankfurt/Main
- USA, Australien, Europa, Asien
- Murumbi Art Gallery – Murumbi Memorial Trust, Nairobi, Kenia (Unterstützer von Odoch-Ameny seit 1976)
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