Bildhauer und Maler
Geboren 8. 8. 1945 in Maseno, Kenia
Lebt in Maseno, Kenia
Seit 1973 Lehrer am Maseno Teachers' College in Kenia
Aufbau und Leitung des Kulturzentrums "Esiepala" bei Maseno in Kenia seit den 80er Jahren
John Diang'a gehört zur ersten Künstlergeneration in Kenia. Er begann schon während seiner Zeit als Schüler an der High School von Kisumu zu malen und auszustellen. 1969 nahm er erstmals an einer Ausstellung in der Paa-ya-Paa Gallery von Nairobi teil und bekam danach eine Gelegenheit, zwei Jahre an der University of Nairobi Kunst zu studieren. Nach Abschluss dieses Studiums schuf Dianga zunächst große realistische Szenen in Terrakotta, die das dörfliche Leben und die afrikanischen Freiheitsbewegungen zum Thema hatten. Heute kann man in Nijeri und Maseno noch einige der frühen Arbeiten sehen. Ende der Siebziger Jahre begann er mit der Bearbeitung von Speckstein und fand in diesem Material zur abstrakten Form. Wie kein anderer Bildhauer Ostafrikas experimentiert Dianga seither mit dem weichen Stein aus der Region Kisii nahe am Viktoria-See.
Von der Materialität des Specksteines angezogen, lässt der Bildhauer sich zu den außergewöhnlichsten Formen inspirieren. Struktur und Farbmaserung der fast ausschließlich hellen Steine bestimmen die Formgebung. Diang’a interessiert sich für das gesamte Spektrum der Steinbearbeitung: für Stand und Gleichgewicht, für positive und negativen Wirkungen, für die lichten und dunklen Zonen der Formgebung, für Farbschichten und Einschlüsse der Materie. Zwar setzt sich Dianga mit konkreten Sujets auseinander, doch im Gegensatz zu den meisten schwarz-afrikanischen Künstlern steht die Abstraktion im Vordergrund. So gibt es in der neueren Zeit kaum Menschen- oder Tierdarstellungen; stattdessen stehen Gestaltungsfragen im Vordergrund wie z. B. in den Skulpturen "Expressiv", "Entanglement", oder "Weight From Above". Das Experiment mit diesen Themenstellungen, Versuch und Irrtum bei der Realisierung - etwa bei der Problematik des Gleichgewichts - und schließlich das Finden der idealen Form sind die Anreize für seine bildhauerische Phantasie und Bearbeitung.
Text: Michael Drechsler
1973 - B. A. Honours in Fine Arts
1977 - Beteiligung am Festival of African Culture in Lagos, Nigeria
1998 - Halsey Institute of Contemporary Art in Charleston, South Carolina, USA
1988 - Gallery Watatu, Nairobi, Kenia
1985 - „John Dianga. Paintings, Sculptures and Woodcuts“, Gallery Watatu, Nairobi, Kenia
1981 - Department of Culture, Nairobi, Kenia
1970 - Gallery Africa, Nairobi, Kenia
1969
- Paa Ya Paa Art Gallery, Nairobi, Kenia, März 1969
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2021 - "Spirit Afrika - Gegenwartskunst aus sechs afrikanischen Ländern", Museum Abtei Liesborn des Kreises Warendorf, 19.9.-28.11.2021
2017 - „East African Art Auction“, Nairobi Hotel Intercontinental, Nairobi, 13. 2. 17
2008 - Abanyole Cultural Festival, Ebusakami High School, Kenia, 26. 12. 2008
2005 - „Visual Art Exhibition John Diang’a and Elkana Ongesa“, Kisumu Festival – Kisumu Museum, Kenia, 20. 5. – 2. 6. 2005
1997 - Ausstellung im National Museum Nairobi
1996 - „Kunst aus Ostafrika“, Kunst Transit, Berlin, Deutschland. 2. 11. – 8.12. 1996
1990 - "Wegzeichen - Kunst aus Ostafrika", Gruppenausstellung: Völkerkundemuseum Frankfurt/Main, Deutschland
1988 - "Art in Kenya today", Goethe Institut, Nairobi, 23. 2. – 11. 3. 1988
1986 - „Art in Kenya“, Gallery Watatu und Sarit Centre, Nairobi, Kenia
1985 - Ausstellung der UN Jugoslawien, Oktober
1980-2005 - Einzel- und Gruppenausstellungen in der Gallery Watatu, Nairobi, Kenia
1977 - „The Kenyan Visual Arts exhibition“ am Festival of Black World, Lagos, Nigeria, Januar - Februar
1974 - Open Air Ausstellung in Maseno, Kenia
1970
- „Nairobi Group“, Gallery Africa, Nairobi, Kenia
Auftragswerke
1981
- Skulptur für die Vereinten Nationen, New York, USA
- Fries am Kenyatta Cultural Center, Nairobi, Kenia
1981 - Skulptur für die Vereinten Nationen, New York, USA
- Fries am Kenyatta Cultural Center, Nairobi, Kenia
- Gabriel, Alexandra, Zeitgenössische Malerei in Kenia, (Dissertation), Kunstgeschichtliches Institut, Universität Freiburg, 2001
- Ströter-Bender, Jutta, Zeitgenössische Kunst in der „Dritten Welt“, DuMont Buchverlag, tb 265, Köln, 1991
- Agthe, Johanna, Wegzeichen – Signs. Kunst aus Ostafrika 1974 – 89 – Art from East Africa 1097 – 89, Museum für Völkerkunde, Frankfurt/Main 1990
- Miller, Judith von D., Art in East Africa, Frederick Muller Ltd, London 1975
- Kisumu Museum, Kisumu, Kenia
- Bernd Kleine-Gunk, Fürth
- Kunst Transit Berlin