"L'heure du diner", 1995

von

Théodore Dakpogan

Assemblage: Verschiedene Materialien
122 x 45,4 x 15,5 cm
Provenienz: Théodore Dakpogan, Porto Novo, Benin 1998
Ausstellung: 7. Triennale der Kleinplastik 1988,
SüdwestLB Forum Stuttgart

 

 

Ein Essen für zwei
ging schnell vorbei.
Hoffnungsvoll packten sie die Taschen aufs Rad,
er nahm die Decke, sie Fleisch, Pudding und Tomatensalat.
Wein, Schnaps, Messer und Gabel dazu,
sie wollten reden – allein und in Ruh.
Auf der windigen Fahrt durch die Felder
verebbte das Gespräch, es ging um Besitz und Gelder.
Die Fahrradketten rasselten schwer.
Was wollten sie retten? Woran hingen sie so sehr?
Auf einem Hügel machten sie Rast,
legten sich und die Decke unter eines Baumes Ast.
Er öffnete die Flaschen, sie deckte die Teller,
die Sonne kam durch, es wurde heller.
Gut gewürzt das Lamm, sie kauten froh,
ein Wort gab das andere, Streit entflammte lichterloh.
Der Schokoladenpudding besprenkelt, ganz rot,
die Gabel im Hals – er war tot.
Verwischte Farben, zerbrochenes Geschirr,
Fahrradtour als Therapie, das ist wirr.