"Hommage aux ançiens", 1997

von Tiébéna Dagnogo

Bildhauer und Maler, Abidjan, Elfenbeinküste

 

Assemblage: Holztür der Dogon (Mali) mit drei geschnitzten Figuren

Sandfarben, Schnur, Sackleinwand, Kerben

150 x 99 x 11 cm

Provenienz: Espace d'Art Contemporain, Jean-Jacques Schnegg, Grand Bassam, Elfenbeinküste


 

Hommage aux ançiens

Ein Grab ist immer leer: das für dich. Es wartet. Keine Angst, solange du atmest, passiert nichts. Erst wenn dir die Luft ausgeht, legen wir dich rein. Ist aber nicht schlimm. Oben bleibt alles offen. Falls du nochmal aufwachst, ist für alles gesorgt. Wir wissen doch, der Tod ist nicht endgültig. Gib einen Ton von dir, wir sind immer da. Sieh, dein Grab, es ist ein Zelt. Wir sitzen davor, wenn es soweit ist mit dir, und passen auf. Die andern drei, schau doch, wie gut es ihnen geht. Sie träumen. Wir haben ihnen Löcher freigelassen. Wir geben ab von unserem Essen und Trinken. Es reicht auch für dich. Komm, leg dich doch mal rein. Das geht auch im Stehen. Ja, du kannst hier stehen bleiben. Hör jetzt einfach auf zu atmen. Alles Weitere übernehmen wir.

Autor: Claus Mischon


"Hommage aux ançiens", 1997