Fossil, 1991

von Arthur Fata
Bildhauer, Zimbabwe

Springstone, zweiteilig, 118 x 41 x 47m, ca. 170 kg
Provenienz:
The Gallery Shona Sculpture,
Chapungu Sculpture Garden,
Harare, Zimbabwe 1994


„I wish I could carve a huge sculpture, but this would take a lot of money. I am looking for a mountain.“ Was der Bildhauer Arthur Fata ersehnt, ist nichts anderes, als der Traum von einem Monument, am besten einem Berg, den er mit seinen Händen eine neue Sicht geben will. Das „Fossil“ ist die Vorstufe zu diesem Werk. Die Idee, die Kräfte der Natur selber zum Vorschein zu bringen. Arthur Fata fühlt, dass er Teil der Natur ist; er kämpft mit ihr, doch es geht ihm nicht um Bezwingen. Er will sie uns nicht abspenstig machen, sondern eine Ahnung geben von ihrer Größe, die unabhängig vor der Menschheitsgeschichte und nach ihr existiert. Ein Fossil ragt in die Gegenwart, es ist präsent wie seine steingewordenen Pferde, die aus dem Nichts in den Himmel fliegen oder sein Elefantenfuß mit Rüssel, der unübersehbar an den Raubbau erinnert, den die Zivilisation mit der Natur betreibt. Das Fossil lässt sich nicht auslöschen. Es lässt sich aus unserem Kopf verdrängen, aber untergründig erfasst es den Menschen bis in seinen Gang, seine Machtgelüste, sein Verhalten.

 


Balancing Rock, Zimbabwe, 1971


Mit kräftiger Hand hat der Künstler seine Vorzeitkreatur geschaffen. Im Unterschied zu anderen Bildhauern aus Simbabwe lässt Arthur Fata den Stein im Rohzustand. Weder poliert er ihn noch ölt er ihn ein. Im Gegenteil, an manchen Stellen – so auf dem Scheitel – schaut die Oberfläche des verwitterten Urgesteins hervor und betont auf diese Weise den Symbolgehalt der Skulptur. Im „Fossil“ entdeckt der Künstler Formen ausgestorbenen Lebens. Es ist, als habe das Steinmassiv des Great Dyke einen Fund freigegeben. Irgendwo steckt das Rudiment eines Körpers im Fels, ein Mischwesen aus der Urzeit.


Fossil